Themenkonzert 2024 - Orient Express

Auf eine exklusive Reise mit dem Orient Express nahm die Musik- und Milizkapelle ihre Besucher beim Jahreskonzert. Nicht nur musikalisch sondern auch in Sachen Ambiente und Dekoration wurde dem begeisterten Publikum eine wahres Feuerwerk an Eindrücken rund um den Luxuszug geboten.

Ein außergewöhnlicher Abend erwartete die Besucher des jüngsten Konzerts der Musik- und Milizkapelle unter der Leitung von Dirigent Antonio Sergi. Passend zum Motto "Orient Express" wurde die musikalische Reise durch die bekannteste Route des Luxuszuges mit viel Spielfreude, Kreativität und einer beeindruckenden Inszenierung gestaltet. Schon beim Betreten des Veranstaltungsortes fühlten sich die Gäste mitten in die glamouröse Welt des Zuges versetzt. Der Weg führte durch detailverliebte Dekorationen: Modelleisenbahnen, Landschaften und Sammlungen wertvoller Zugmodelle, die den Orient Express nachbildeten. Der Saal selbst verwandelte sich in einen stilvollen Waggon, komplett mit elegant gedeckten Tischen, Kristallgläsern bis zu historischem Teeservice.

Der Abend begann schwungvoll mit dem Stück "National Treasure", dessen rhythmische Elemente das Stampfen eines fahrenden Zuges nahezu hörbar machten. Doch die musikalische Reise wurde bald von einem dramatischen Ereignis unterbrochen: Ein Schrei, ein Schlag – aber keine Leiche! Ganz im Stil von Agatha Christies berühmtem Krimi „Mord im Orient Express“ schlüpfte Moderator Alexander Huber in die Rolle des weltberühmten Detektivs Hercule Poirot. Mit einem Augenzwinkern und viel Humor bezog er das Publikum in die Ermittlungen ein, das mit großer Begeisterung mitmachte. Verdächtige wurden verhört, die Spannung stieg – bis sich der vermeintliche Mord als harmloser Unfall in der Küche herausstellte.

Musikalisch zog der Zug durch verschiedene Stationen. Mit weltbekannten Klassikern, modernen Kompositionen und Musicalmelodien entführten die Musikerinnen und Musiker das Publikum auf eine klangliche Reise durch Europa. Nach dem „nicht geschehenen Mord“ nahm der Zug Fahrt auf in London, wo Melodien aus „James Bond“ die Spannung in die Luft legten. Weiter ging es nach Paris, wo die Kapelle mit Stücken aus dem Musical „Phantom der Oper“ begeisterte. Bekannte Chansons wie „Non, je ne regrette rien“ und „La vie en rose“ ließen die Herzen höher schlagen, und die Zuhörer wippten verträumt im Takt. Über Ungarn mit einem mitreißenden „Czardas“ gelangte die musikalische Reise zum Höhepunkt des Abends: „Orient Express“ von Philip Sparke. Dieses anspruchsvolle Werk malte eine klangliche Reise durch die berühmte Zugroute. Vom Zischen und Pfeifen der Lokomotive bis hin zu den vorbeiziehenden Landschaften – die Musiker schufen ein akustisches Meisterwerk, das den Luxus und die Faszination dieses Zuges lebendig werden ließ. Die Zugreise machte noch einen weiteren Abstecher auf der Alternativroute des Orient Express, nach Venedig mit dem gefühlvollen Freiheitschor von Verdi. Die kraftvollen Chöre und gefühlvollen Passagen ließen den Geist der Freiheit mitschwingen als besonders emotionaler Moment, der die Schönheit der Lagunenstadt auf klangvolle Weise einfing. Zurück auf der ursprünglichen Strecke fuhr man durch die Transsilvanischen Alpen. Was passte besser als Melodien aus dem Musical „Tanz der Vampire“ zum Besten zu geben. Gewaltige Melodien und zarte Soli schufen eine geheimnisvolle Atmosphäre, die das Publikum förmlich in die mystische Welt der Vampire hineinversetzte. Die Reise endete mit einem emotionalen Finale in Istanbul, wo Rossinis „Marcia per il Sultano“ den glanzvollen Schlusspunkt setzte. Doch das Publikum war noch nicht bereit, die Musikerinnen und Musiker ziehen zu lassen. Nach dem „Ungarischem Tanz Nr. 5“ und einer erneuten Darbietung des „Czardas“ hielt es niemanden mehr auf den Sitzen.
Der Abend bewies einmal mehr: Die Musik- und Milizkapelle hat nicht nur musikalisches Talent, sondern auch ein Händchen für außergewöhnliche Inszenierungen. Mit sichtbarer Freude und Leidenschaft nahmen die Musiker das Publikum mit auf eine unvergessliche Reise im „Orient Express“, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

Text: Lothar Kimmig

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